Puppenwindeln





Brauchen Deine Puppen und Kuscheltiere dringend Windeln, die man waschen kann?
Noi und ihrem Freund Jonas (beide 5 Jahre alt) ging es so. Also haben sie neue Windeln genäht, alles fotografiert und erklären Dir jetzt mit Leni Sonnenbogen, was Du brauchst und wie Du solche tollen Windeln nähen kannst!




Du brauchst:
  • 2 Stoffe in der Größe: 30x36 cm (30cm hoch und 36 cm breit). Wenn Du Stoffe auswählst, die Motive darauf haben, denke daran, dass diese dann am „Hinterteil“ auf dem Kopf stehen. Am besten eignen sich Stoffe, deren Motive kreuz und quer liegen, oder auf denen die Bilder mal auf dem Kopf und mal gerade stehen.
  • Den einen Stoff wirst Du hinterher von außen sehen, wenn die Windel getragen wird.  Der andere liegt dann auf dem Hinterteil und Bauch des beschenkten Kuscheltieres oder der Puppe und ist beim Tragen der Windel nicht zu sehen……Da kannst Du einen einfarbigen Stoff nutzen.
  • Klettband in der Länge von ca. 8 cm. Achte beim Klettband bitte darauf, dass es zum Einnähen geeignet ist und NICHT selbstklebend ist. Denn ansonsten verklebt Dir die Nähnadel und dann steckst Du wortwörtlich fest ;-)
  • ….und natürlich eine Nähmaschine und Garn ………..
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Und los geht`s:
Das Schnittmuster kannst du dir hier kostenlos runterladen [Anleitung + Schnittmuster Puppenwindel] , ausdrucken und zurechtschneiden.


Jetzt legst Du den Stoff doppelt, das heißt, Du faltest ihn in der Mitte. An der Stelle, wo der  Stoff geknickt ist, legst Du den Schnitt auf mit der Bezeichnung „Bruch“. Eigentlich sollte es wohl besser „Knick“ statt Bruch heißen…  vielleicht könnte man sich dann besser merken, was gemeint ist *zwinker*.

Stecke das Schnittmuster mit einigen  Stecknadeln auf dem Stoff fest und schneide den Stoff zurecht.

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Zu Beginn schneide den Stoff eher grob zu, weil das genaue Ausschneiden bei einem kleineren Stück Stoff deutlich leichter von der Hand geht, als wenn ein langes Stück Stoff daran hängt….
Das machst Du mit BEIDEN Stoffen - dem Außenstoff und dem Innenstoff.

(Die Nahtzugabe von 1 cm ist bereits enthalten, so dass Du sie nicht mehr hinzugeben musst!)


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Schneide nun den Außenstoff (also den, den Du an der fertigen Windel von außen sehen möchtest) genau zu.
Den Innenstoff kannst Du so grob zugeschnitten lassen, wie er ist. Das ist beim Nähen etwas leichter, da die Rundungen dann nicht haargenau aufeinander passen müssen.





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Bevor es gleich an die Nähmaschine geht, zeigen wir Dir noch, was man unter linker und rechter Stoffseite versteht!

Als rechte Stoffseite bezeichnet man immer die Seite, die besser aussieht! An dem Auto und der Blume kannst Du gut erkennen, was gemeint ist. Auf der rechten Stoffseite ist die Farbe kräftig, auf der linken Stoffseite hingegen eher schwach.








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Jetzt legst Du die beiden zurecht geschnittenen Stoffe rechts auf rechts. Also legst Du die beiden Stoffseiten aufeinander, die Du hinterher sehen möchtest. Die genau zurecht geschnittene Vorlage liegt oben, so dass Du Dich gleich an ihr beim Zusammennähen orientieren kannst.









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Stecke die Stoffe an einigen Stellen mit Hilfe von Stecknadeln zusammen.









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Jetzt zeichnest Du Dir noch die Wendeöffnung ein, z.B. mit einem weichen Bleistift, der sich prima wieder auswaschen lässt. Und da Du diese Öffnung auf der linken Stoffseite einzeichnest, ist er so oder so nicht zu sehen! Denke daran, dass Du diese 2x einzeichnen musst! (Einmal die Vorlage an der Mitte umklappen).



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Diesen Bereich darfst Du beim Zusammennähen der Windel NICHT zunähen, damit Du die Windel hinterher durch diese Öffnung noch wenden kannst.

Nähe gleich vom Beginn der Wendeöffnung bis zum Ende der Wendeöffnung einmal um die Windel herum. Hier mit roten Pfeilen markiert.




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Jetzt ist es soweit, dass Du die Windel zusammennähen kannst. Hier orientierst DU Dich IMMER an dem oben liegenden Stück Stoff, das schon korrekt zugeschnitten ist!
Am besten machst Du das füßchenbreit mit einem Gradstich.
Denke daran, zu Beginn und am Ende der Naht diese durch Vor- und Zurücknähen zu sichern, damit sie nicht wieder aufgeht!


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WICHTIG!! Achte bitte darauf, dass Du die Stecknadeln entfernst, wenn Du in die Nähe einer Nadel kommst. Sonst geht sie beim Drübernähen kaputt!








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Jetzt kannst Du die Windel zurechtschneiden.
Schneide den unteren Stoff entsprechend dem oberen zu:

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An den Rundungen wird der Stoff jetzt bis zur Naht in einem Abstand von 0,5 - 1 cm eingeschnitten, damit die Rundungen nach dem Wenden besser auszuformen sind.

Aber Vorsicht!
Nicht in die Naht schneiden.
Sonst fängst Du noch mal von vorne an...













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Wenn das alles erfolgreich über die Bühne ging, kann die Windel gewendet werden.
Die Rundungen kannst Du durch die
Wendeöffnung mit einem Essstäbchen oder einem Bleistift ausformen.
Nach dem Wenden ist es sinnvoll, die Windel einmal zu bügeln, so dass sie gerade liegt und Dir das Absteppen und damit auch das Schließen der Wendeöffnung leichter fällt.


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Die Windel wird jetzt noch einmal von außen füßchenbreit abgesteppt, um auch die Wendeöffnung zu schließen.

Du kannst einen Gradstich oder einen Zickzackstich oder auch einen dreigeteilten Zickzackstich nutzen. Denke auch wieder an das Sichern der Naht.













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Jetzt geht es an die Klettverschlüsse:


Die Länge und Position des Klettbandes ist variabel. Ich habe nur eine grobe Position und Länge des Klettbandes eingezeichnet.
Schneide jetzt den Klettverschluss zu. 2x in ungefähr gleicher Länge (knapp 4 cm).
Wenn Du das Band jetzt auseinander ziehst, erhältst Du 4 Stücke. 2 davon sind recht weich, wenn Du drüber streichst (= Flauschband)  und 2 eher ein wenig „kratzig“ (= Klettband).

Wichtig ist jetzt, dass Du diese Stücke NICHT durcheinander bringst! – Denn NUR das Flauschband hält auf dem Klettband, so dass diese beiden Bänder an der fertigen Windel aufeinander treffen müssen.

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Das Klettband (kratzig) nähst Du auf die großen Flügel an der Innenseite der Windel. Also auf den Stoff, der hinterher auf dem Puppenkörper liegt. Von der Position her kannst Du Dich gut an der Vorlage orientieren.

Damit Du es gut erkennen kannst, habe ich orangefarbenes Klettband verwendet.







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Die GEGENSTÜCKE (!!!) – Also das Flauschband (weiches Band) nähst Du auf die kleinen Flügel auf der Außenseite auf! Orientiere Dich ungefähr an der Position der Vorlage.











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Herzlichen GLÜCKWUNSCH!!!
Du hast es geschafft!



Das Probenähen

Unser neues Probenäherchen, der kleine Fuchs (7 Jahre) von Mama Kazze, hat sich diese Anleitung geschnappt und für seinen Teddy Egon eine wunderschöne neue Windel gezaubert.

Mama Kazze druckte das Schnittmuster aus und schon konnte es losgehen!

Der Fuchs holte seine Linkshänderschere und schnitt gleich drauf los.





Und weil der kleine Bruder (5 Jahre) auch so gerne mitmachen wollte, durfte auch dieser mal schnippeln :)


Das Zuschneiden der Stoffe klappte prima. Besonders gefiel dem Fuchs das Geräusch, welches die "total cool scharfe Soffschere" macht, mit der man "irre gut" schneiden kann :)
Beim Feststecken der beiden Stoffe wollte ers ich besser nochmal vorher versichern:
"Und Mama, kann ich mich wirklich nicht an den Nadeln pieken?"
"Doch, wenn du nicht aufpasst!"
"Na, dann muss ich die Augen mal so richtig aufhalten, was?!"

Dann ging es endlich ans Nähen.
Mama wollte dem Fuchs nochmal die Nähmaschine erklären, aber:
"Mama! Das kenne ich doch schon vom Zuschauen bei Dir!"
Er hat sich immer einen Abschnitt der Anleitung durchgelesen und dann genau nachgemacht.

Schritt für Schritt.

Auch das Wenden und das Kurven-Einknipsen fiel ihm leicht.
Auch das Bügeln,
das Absteppen und
den Klettverschluss annähen war ein Kinderspiel für den Fuchs.









Und schaut mal: ist die erste selbst genähte Windel für Egon nicht wunderschön geworden?!


Und diese Fragen beantwortete der Fuchs uns dann auch noch:
  • Lieber Fuchs, war die Anleitung schwer du nähen?
    "Nein, gar nicht! Hat Spaß gemacht!"
  • Wie war die Anleitung zu lesen?
    "War alles super. Ging total leicht."
  • Würdest du wieder probenähen?
    "Ja, aber nächstes Mal gerne einen Pulli für Egon."

Fazit von unserem Fuchs und Mama Kazze:



Kostenloser Download der Anleitung mit Schnitt (klick)
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